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Nachhaltig vernetzte Zusammenarbeit stärkt die Innovationskraft der Schweiz

Die Schweiz nimmt punkto Innovationskraft dank ihren Forschungsausgaben, der Anzahl Patente und wissenschaftlicher Veröffentlichungen eine Spitzenposition im Quervergleich aller OECD-Länder ein. Notwendig ist eine Diskussion darüber, was die Innovationskraft der Schweiz - neben wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen - auch in der Zukunft stärken wird.

Die Schweiz war 2019 zwar erneut das Land mit den meisten europäischen Patentanmeldungen pro Million Einwohner. Bei der digitalen Innovationsfähigkeit gibt es gemäss einer Deloitte-Studie aber noch Potenzial, insbesondere bei der Förderung von Start-ups, beim Durchdringungsgrad der Wirtschaft mit Patenten für digitale Technologien. Einer der wichtigsten Hemmnisse für digitale Innovation ist zudem der Mangel an Fachkräften und gemäss einer FHNW-Studie das fehlende Know-how bei Führungskräften.

Die zurzeit in Kommissionen und Parlament diskutierte Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2021–2024 und die Umsetzung der Energiestrategie 2050 haben für die Innovationskraft der Schweiz Relevanz. Es geht um wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen in einer sich stark verändernden Organisations- und Arbeitswelt. Damit die Innovationskraft der Schweiz auch zukünftig erhalten bleibt, braucht es eine verantwortungsvolle und vernetzte Zusammenarbeit aller Anspruchsgruppen, die sich für folgende Aspekte engagieren:

  • Nachhaltigkeit und Virtualisierung als Treiber für Innovationen: Immer häufiger werden Innovationen durch Nachhaltigkeitsfragestellungen ausgelöst. Nachhaltigkeitsmärkte haben sowohl vom Volumen als auch von den Wachstumsraten bereits eine beachtenswerte Grösse erreicht. Organisationen, denen es gelingt, wertvolle natürliche Ressourcen zu schonen und Energie effizienter zu nutzen, erzielen Wettbewerbsvorteile. Zudem sorgt die Virtualisierung von Geschäftsmodellen dafür, dass Spielregeln ganzer Branchen neu definiert werden. Die Chance der Schweizer Wirtschaft besteht darin, das Wissen über komplexe Nano-, Bio-, und Informationstechnologien mittels unternehmens- und branchenübergreifende Wissensaustauschprozesse zu entwickeln und zu nutzen. Genauso wie die Schaffung von Innovationsparks als Forschungs- und Entwicklungsplattform kann auch die Umsetzung der Energiestrategie 2050 als Katalysator dienen, um die Wissensvernetzung zu fördern und so innovative Produkte und Dienstleistungen zur Marktreife zu bringen.
  • Arbeitspolitische Flexibilisierung: Will die Schweiz ihren Vorsprung als innovatives Land behalten, muss sie arbeitspolitische Bedingungen schaffen, welche moderne flexible Wissensarbeit ermöglichen. Es geht darum, Wissen besser und schneller zu verteilen und produktiv - das heisst auch orts- und zeitunabhängig - zusammenzuführen. Das Bedürfnis nach Flexibilität und die Vereinbarkeit von Arbeit mit individuellen Lebenskonzepten muss im Arbeitsgesetz Eingang finden.
  • Fokussierte Qualifikationsoffensive: Die grösste Herausforderung ist die Weiterentwicklung, Integration und Anwendung digitaler Technologie in Gesellschaft und Wirtschaft. Die Corona-​Pandemie zeigt den dringenden Digitalisierungsbedarf in der Berufsbildung auf. Angesichts des Fachkräftemangels muss das inländische Potenzial an Fach- und Arbeitskräften besser ausgeschöpft werden. Massnahmen müssen in erster Priorität auf den Bedarf im Arbeitsmarkt ausgerichtet werden und Personen mit einbeziehen, die nicht über die gewünschten Qualifikationen verfügen, jedoch genügend Entwicklungspotential mitbringen. Hierzu benötigt es eine enge Koordination mit den Bildungsstrategien der Branchenverbänden und ihrer Sozialpartner.
  • Innovationsförderliche Lernkultur: Innovationen benötigen eine Lernkultur, mit der neue Anforderungen in Lernchancen übersetzt und Mitarbeitende in den Veränderungsprozess mit einbezogen werden. Eine solche Lernkultur ermuntert zum Perspektivenwechsel, berücksichtigt Diversität und unterschiedliche Bedürfnisse in der Arbeitnehmerschaft, fördert die Zusammenarbeit in internen und externen Netzwerken, pflegt den Wissenstransfer zwischen Generationen und stärkt den Teamgeist.
  • Erneuerung der Führung: Führungskräfte sind mit einer sich dynamisch vernetzenden Arbeitswelt konfrontiert. Geschwindigkeit, Vernetzung und Anzahl gut informierter Anspruchsgruppen nehmen zu; die Wirkung des eigenen Handelns wird zunehmend unberechenbarer. Zielführende und nachhaltige Lösungen für übergreifende Probleme sind nur im Schulterschluss verschiedener Interessensgruppen und Wissensträger möglich. Zu stark auf Partikularinteressen ausgerichtetes Denken und Handeln hemmen den Austausch und somit die Innovationskraft. Eine innovative Schweiz benötigt neue Führungskompetenzen, die auf allen Ebenen zu fördern sind.

Gemeinsame Anstrengungen zur Verwirklichung der oben aufgeführten Punkte helfen, für alle Beteiligten motivierende Rahmenbedingungen für eine innovative Schweiz zu schaffen.